Der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins einfach erklärt – und warum das für Ihren Kreditvergleich entscheidend ist
Beim Kreditvergleich stoßen Sie auf zwei verschiedene Zinssätze: den Sollzins (oder Nominalzins) und den Effektivzins. Viele Kreditnehmer verwechseln diese beiden Begriffe – und zahlen dadurch oft hunderte Euro mehr als nötig.
Sollzins: Nur die reinen Zinsen auf den Kreditbetrag – ohne zusätzliche Kosten.
Effektivzins: Alle Kosten des Kredits zusammengerechnet – die wahre Gesamtbelastung.
Für den Kreditvergleich: Immer nur den Effektivzins nutzen! Nur er zeigt die tatsächlichen Kosten und ist gesetzlich vorgeschrieben.
Der Sollzins – auch Nominalzins genannt – ist der reine Zinssatz auf die Kreditsumme. Er berücksichtigt keine weiteren Kosten oder Gebühren.
Kredit über 10.000 € mit Sollzins von 4,5% p.a.
Wichtig: Dies sind nur die reinen Zinskosten. Weitere Gebühren sind nicht enthalten!
Warum der Sollzins nicht für Vergleiche geeignet ist: Banken werben gerne mit niedrigen Sollzinsen, verschweigen aber zusätzliche Kosten wie Bearbeitungsgebühren oder Kontoführung.
Der Effektivzins ist der entscheidende Wert beim Kreditvergleich. Er beinhaltet die Zinsen plus fast alle weiteren Kosten des Kredits.
Fazit: Der Effektivzins liegt 1,3 Prozentpunkte über dem Sollzins, weil er alle Nebenkosten einrechnet.
Enthalten:
Nur reine Zinsen
Keine Gebühren
Enthalten:
Zinsen + Gebühren
Alle Nebenkosten
| Merkmal | Sollzins | Effektivzins |
|---|---|---|
| Definition | Reine Zinsen | Alle Kosten |
| Höhe | Niedriger | Höher (realistischer) |
| Für Vergleich | Nicht geeignet | Immer nutzen ✓ |
| Beispiel | 4,5% p.a. | 5,8% p.a. |
Fazit: Bank B wirbt mit niedrigerem Sollzins, ist aber durch versteckte Gebühren teurer. Nur der Effektivzins zeigt die Wahrheit!
Ignorieren Sie Werbeaussagen wie "ab 3,5% Zinsen". Schauen Sie direkt auf den Effektivzins.
Achten Sie darauf, dass Laufzeit und Kreditbetrag identisch sind.
Fragen Sie nach optionalen Zusatzkosten wie Restschuldversicherungen.
Rechnen Sie: Kreditbetrag + alle Zinsen = Gesamtrückzahlung.
Der beworbene Zinssatz gilt meist nur für Kunden mit sehr guter Bonität. Ihr persönlicher Zinssatz kann höher sein. Schauen Sie auf Ihr individuelles Angebot nach der Bonitätsprüfung.
Ja, Sollzins und Nominalzins bedeuten das Gleiche. Beide Begriffe bezeichnen den reinen Zinssatz ohne Nebenkosten. Rechtlich korrekt heißt es heute "gebundener Sollzins".
Der Effektivzins ist höher, weil er zusätzlich zu den reinen Zinsen auch Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, Vermittlungsprovisionen und andere Nebenkosten berücksichtigt. Je mehr Nebenkosten anfallen, desto größer die Differenz.
Ja, aber mit Einschränkungen. Bei Immobilienkrediten gibt es deutlich mehr Zusatzkosten, die nicht im Effektivzins enthalten sind, wie Grundbucheintragungen, Wertgutachten oder Bereitstellungszinsen. Lassen Sie sich eine vollständige Kostenaufstellung geben.
Nein, Restschuldversicherungen sind nicht im Effektivzins enthalten, wenn sie optional sind. RSV-Beiträge können den Kredit erheblich verteuern (oft 10–20% der Kreditsumme). Prüfen Sie genau, ob Sie diese wirklich benötigen.
Ja, absolut! Die Angabe des Effektivzinses ist gesetzlich vorgeschrieben. Seit der EU-Verbraucherkreditrichtlinie muss er deutlich sichtbar in Werbung, auf Websites und in Vertragsunterlagen ausgewiesen werden.
Vergleichen Sie Kredite richtig – mit Fokus auf den Effektivzins!
Zum KreditrechnerSollzins: Reine Zinsen ohne Nebenkosten – nicht für Vergleiche geeignet.
Effektivzins: Alle Kosten inklusive – die einzige verlässliche Vergleichsgröße.
Beim Vergleich: Immer nur den Effektivzins nutzen, gleiche Laufzeiten vergleichen, auf bonitätsabhängige Zinssätze achten.
Merken Sie sich: Niedriger Sollzins in der Werbung bedeutet noch lange nicht günstig. Nur der Effektivzins zählt!