Der große Vergleich: Alle Vor- und Nachteile von Filialbanken und Online-Kreditgebern
Sie brauchen einen Kredit und stehen vor der Entscheidung: Gehe ich zu meiner vertrauten Hausbank oder wage ich den Schritt zum Online-Kreditgeber? Diese Frage beschäftigt jeden zweiten Kreditnehmer in Deutschland – und die Antwort ist nicht so einfach, wie viele denken.
Während Ihre Hausbank mit persönlicher Beratung und langjähriger Kundenbeziehung punktet, locken Online-Banken mit deutlich niedrigeren Zinsen und schnellerer Abwicklung. Aber welche Option ist wirklich besser für Sie? In diesem ausführlichen Vergleich zeigen wir Ihnen alle Vor- und Nachteile beider Wege und helfen Ihnen bei der richtigen Entscheidung.
Die Wahrheit ist: Weder Hausbank noch Online-Kredit ist pauschal „besser“. Die richtige Wahl hängt von Ihrer persönlichen Situation, Ihren Prioritäten und der Art des Kredits ab.
Hausbank kann besser sein, wenn: Sie persönliche Beratung schätzen, komplexe Finanzierungen planen oder langjähriger Kunde mit Verhandlungsspielraum sind.
Online-Kredit ist oft besser, wenn: Sie den besten Zinssatz suchen, schnell Geld brauchen oder einen standardisierten Ratenkredit wollen.
Traditionelle Kreditvergabe mit persönlichem Kontakt
Die Hausbank ist für viele die erste Anlaufstelle beim Thema Kredit. Sie kennt Ihre finanzielle Situation, bietet persönliche Beratung in der Filiale und Sie haben einen festen Ansprechpartner. Aber ist das heute noch zeitgemäß?
Moderne Kreditvergabe – digital, schnell, günstig
Online-Kreditgeber haben in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Direktbanken, FinTechs und Vergleichsportale bieten Kredite komplett digital an – vom Antrag bis zur Auszahlung. Aber sind sie wirklich so viel besser?
Hier sehen Sie auf einen Blick, wie sich Hausbank und Online-Kredit in den wichtigsten Kategorien unterscheiden:
| Kriterium | Hausbank | Online-Kredit |
|---|---|---|
| Zinssatz | Meist 1,5–2,5 % höher (5–7 %) | Deutlich günstiger (3–4,5 %) |
| Auszahlungsdauer | 1–2 Wochen, oft länger | 24–48 Stunden |
| Beratung | Persönlich vor Ort, individuell | Nur telefonisch/digital, standardisiert |
| Verfügbarkeit | Nur zu Geschäftszeiten, Termin nötig | 24/7 von überall |
| Sondertilgung | Oft nicht oder nur gegen Gebühr | Meist jederzeit kostenlos |
| Transparenz | Konditionen oft verhandelbar, intransparent | Klare, einheitliche Preise |
| Vergleichbarkeit | Schwierig, zeitaufwendig | Sehr einfach über Portale |
| Zusatzprodukte | Oft Verkaufsdruck (Versicherungen) | Optional, kein Druck |
| Flexibilität | Mittel, individuell verhandelbar | Hoch (Ratenpausen, Anpassung) |
| Für Sonderfälle | Besser für Selbstständige, Freiberufler | Automatisierte Prüfung, weniger flexibel |
| Problemlösung | Persönlicher Ansprechpartner vor Ort | Service-Center, oft gut erreichbar |
| Digitalisierung | Oft noch papierlastig | Vollständig digital |
Zahlen lügen nicht. Hier sehen Sie konkret, wie viel Sie bei Online-Krediten sparen können:
Kreditsumme: 25.000 €, Laufzeit: 60 Monate
Effektivzins: 6,49 %
Monatliche Rate: 488 €
Gesamtkosten: 29.280 €
Zinsen gesamt: 4.280 €
Effektivzins: 4,29 %
Monatliche Rate: 463 €
Gesamtkosten: 27.780 €
Zinsen gesamt: 2.780 €
Kreditsumme: 50.000 €, Laufzeit: 84 Monate (7 Jahre)
Effektivzins: 7,19 %
Monatliche Rate: 735 €
Gesamtkosten: 61.740 €
Zinsen gesamt: 11.740 €
Effektivzins: 4,79 %
Monatliche Rate: 684 €
Gesamtkosten: 57.456 €
Zinsen gesamt: 7.456 €
Die Rechenbeispiele zeigen echte Durchschnittswerte aus 2024/2025. Bei manchen Hausbanken sind die Unterschiede noch größer! Wir haben Fälle gesehen, wo der Zinssatz 3–4 % über Online-Angeboten lag – das können bei größeren Krediten über 6.000–8.000 € Mehrkosten sein!
Selbst wenn Sie Stammkunde sind und „einen guten Draht“ zum Berater haben: Lassen Sie sich trotzdem Online-Angebote zeigen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache.
Nutzen Sie unsere Entscheidungshilfe, um herauszufinden, welche Option für Ihre Situation am besten ist:
Holen Sie sowohl bei Ihrer Hausbank als auch online Angebote ein. Der Vergleich dauert nur 30 Minuten und kann mehrere tausend Euro Ersparnis bringen!
Die klügste Vorgehensweise ist oft, beide Welten zu kombinieren:
Schritt 1: Holen Sie sich Online-Angebote ein (kostenlos, schufaneutral, schnell). Sie sehen dadurch, was der Markt bietet und welche Zinsen realistisch sind.
Schritt 2: Gehen Sie mit den besten Online-Angeboten zu Ihrer Hausbank und fragen Sie: „Könnt ihr das matchen oder unterbieten?“
Schritt 3: Vergleichen Sie die finalen Angebote und entscheiden Sie. Wenn die Hausbank mitziehen kann – super, Sie haben persönliche Beratung zum Online-Preis. Wenn nicht, nehmen Sie das Online-Angebot.
Vorteil: Sie haben die volle Vergleichsbasis, Verhandlungsmacht bei der Hausbank und bekommen garantiert das beste Angebot. Das ist der clevere Weg!
Ausgangssituation: Thomas (42) braucht 35.000 € für eine Küchen- und Badrenovierung. Er ist seit 15 Jahren Kunde bei seiner Sparkasse.
Erstes Angebot Hausbank: 6,9 % Effektivzins, 691 € monatlich, 41.460 € Gesamtkosten
Online-Recherche: Thomas holt sich Online-Angebote ein. Bestes Angebot: 4,5 % Effektivzins, 652 € monatlich, 39.120 € Gesamtkosten
Verhandlung: Thomas geht mit dem Online-Angebot zur Hausbank: „Schaut mal, das ist das beste Angebot. Ich bin seit 15 Jahren Kunde. Könnt ihr das unterbieten oder zumindest gleichziehen?“
Ergebnis: Die Hausbank bietet 4,8 % Effektivzins (nicht ganz so gut wie online, aber deutlich besser als vorher). Thomas nimmt das Angebot, weil er den persönlichen Kontakt schätzt.
Ersparnis: 2.800 € gegenüber dem ursprünglichen Hausbank-Angebot durch clevere Verhandlung!
1. Konkrete Zahlen nennen: „Online bekomme ich 4,2 % – könnt ihr das matchen?“ ist besser als „Ich habe gehört, es gibt günstigere Angebote.“
2. Langjährige Treue betonen: „Ich bin seit X Jahren Kunde und hatte nie Probleme“ zeigt Zuverlässigkeit.
3. Gesamtbeziehung ansprechen: „Ich habe Girokonto, Depot und Versicherungen bei euch“ gibt Ihnen Verhandlungsmacht.
4. Freundlich, aber bestimmt: „Ich würde gerne bei euch bleiben, aber bei 2 % Zinsunterschied muss ich das Online-Angebot nehmen.“
5. Schriftliches Angebot vorlegen: Zeigen Sie dem Berater das konkrete Online-Angebot. Das unterstreicht Ihre Ernsthaftigkeit.
Für verschiedene Situationen gibt es unterschiedliche Empfehlungen:
| Situation | Besser: Hausbank | Besser: Online |
|---|---|---|
| Immobilienfinanzierung | ✓ Bei komplexen Finanzierungen, Förderkrediten, individuellen Lösungen | ✓ Bei standardisierten Annuitätendarlehen ohne Sonderwünsche |
| Autokredit | Nur wenn Hausbank konkurrenzfähige Zinsen bietet (selten) | ✓ Fast immer günstiger, spezialisierte Auto-Finanzierungen |
| Ratenkredit freie Verwendung | Nur bei langjährigen Kunden mit Verhandlungsmacht | ✓ Deutlich günstiger, schneller, flexibler |
| Umschuldung | Wenn aktuelle Kredite bei der Hausbank laufen (interne Umschuldung möglich) | ✓ Niedrigere Zinsen sparen oft mehr als interne Lösungen |
| Selbstständige / Freiberufler | ✓ Bessere Chancen durch individuelle Prüfung | Oft automatische Ablehnung, aber: manche Online-Banken spezialisieren sich darauf |
| Befristeter Arbeitsvertrag | ✓ Mehr Verständnis, individuelle Bewertung möglich | Oft Ablehnung, außer Vertrag läuft noch >12 Monate |
| Negativer Schufa-Eintrag | ✓ Persönliches Gespräch kann helfen, Kontext zu erklären | Meist automatische Ablehnung bei negativen Einträgen |
| Expressauszahlung nötig | Kaum möglich, 1–2 Wochen Standard | ✓ 24–48 Stunden, manche sogar am selben Tag |
| Senioren über 65 | ✓ Persönliche Beratung, Rücksicht auf Alter | Möglich, aber Altersgrenze bei vielen Anbietern (oft 70–75 Jahre) |
| Berufsanfänger / Azubis | ✓ Bei kleinen Summen und persönlicher Beziehung | ✓ Spezielle Angebote für junge Kunden oft vorhanden |
Ja, seriöse Online-Banken sind genauso sicher wie Hausbanken! Sie unterliegen denselben strengen Regulierungen (BaFin-Aufsicht in Deutschland, EU-Bankenrichtlinien) und müssen dieselben Sicherheitsstandards einhalten.
Was Sie beachten sollten:
Bekannte und seriöse Online-Banken: ING, DKB, comdirect, Santander, Targobank (online), smava, auxmoney, check24-Partner-Banken. Diese sind alle absolut vertrauenswürdig!
Online-Banken haben deutlich niedrigere Betriebskosten:
Keine Filialen: Sie sparen Miete, Energie, Wartung für hunderte Filialen. Das spart Millionen.
Weniger Personal: Durch Automatisierung brauchen sie weniger Mitarbeiter. Viele Prozesse laufen per Software.
Effiziente Prozesse: Digitale Kreditprüfung, automatische Dokumentenverarbeitung, keine manuellen Arbeitsschritte.
Keine teuren Berater: Kein Filialnetz mit Beratern, die Gehälter, Provisionen und Schulungen kosten.
Diese Kostenersparnis geben Online-Banken zu 70–80 % an die Kunden weiter. Deshalb sind die Zinsen so viel niedriger – und trotzdem verdienen die Banken noch gut daran!
Ja, aber nur mit den richtigen Argumenten und einer guten Ausgangslage:
Gute Verhandlungsposition haben Sie, wenn:
Realistische Erwartungen: Die Hausbank wird selten auf Online-Niveau gehen, aber 0,5–1,5 % Rabatt sind oft drin. Bei einem 30.000 € Kredit sind das immerhin 500–1.500 € Ersparnis!
Tipp: Vereinbaren Sie einen Termin speziell fürs Verhandeln. Sagen Sie: „Ich habe bessere Angebote und würde gerne bei euch bleiben – was könnt ihr mir anbieten?“ Seien Sie bereit zu gehen, wenn das Angebot nicht passt.
Das ist ein oft genanntes Bedenken – aber meist unbegründet. Auch Online-Banken haben Kulanzregelungen:
Was Online-Banken anbieten:
Der Unterschied zur Hausbank: Sie haben keinen persönlichen Ansprechpartner vor Ort. Alles läuft über Service-Hotline, E-Mail oder Online-Formular. Für manche ist das unpersönlich, für andere völlig okay.
Wichtig: Melden Sie sich sofort, wenn Sie Probleme sehen – nicht erst nach verpassten Raten! Proaktive Kommunikation wird belohnt, Schweigen bestraft.
Übrigens: Die meisten Online-Banken sind bei Zahlungsschwierigkeiten ähnlich kulant wie Hausbanken. Der Mythos „Online-Banken sind gnadenlos“ stimmt nicht – sie wollen ihr Geld zurück und sind deshalb an Lösungen interessiert!
Das kommt darauf an, was Sie unter „besser“ verstehen:
Vorteile Hausbank-Beratung:
Aber Achtung:
Online-Banken: Weniger persönlich, aber dafür unabhängiger. Viele haben gute telefonische Beratung, nur eben nicht face-to-face.
Fazit: Bei einfachen Ratenkrediten brauchen Sie eigentlich keine Beratung – Online reicht. Bei komplexen Finanzierungen kann die Hausbank-Beratung wertvoll sein – aber nur, wenn Sie kritisch bleiben und Angebote vergleichen!
Das ist schwieriger als für Angestellte, aber nicht unmöglich:
Voraussetzungen für Selbstständige bei Online-Krediten:
Spezialisierte Anbieter: Manche Online-Banken haben sich auf Selbstständige spezialisiert (z. B. auxmoney, smava-Partner). Die Chancen sind dort besser als bei Standard-Direktbanken.
Alternative Hausbank: Hier haben Sie oft bessere Karten, weil der Berater Ihre Situation individuell bewerten kann. Besonders wenn Sie schon lange Kunde sind.
Tipp: Versuchen Sie beides! Holen Sie Online-Angebote ein (kostet nichts) und fragen Sie parallel bei Ihrer Hausbank. Dann entscheiden Sie, wo Sie bessere Konditionen bekommen.
Nein! Sie können problemlos Ihren Kredit bei einer anderen Bank aufnehmen als Ihr Girokonto ist. Das ist völlig normal und kein Problem.
So funktioniert es: Die Kreditrate wird einfach von Ihrem Girokonto (egal wo) per Lastschrift abgebucht. Die Bank sieht Ihr Girokonto für die Bonitätsprüfung (Kontoauszüge), aber Sie müssen nicht wechseln.
Vorteil: Sie können flexibel die beste Bank für jeden Zweck wählen. Girokonto bei Bank A, Kredit bei Bank B, Depot bei Bank C – alles möglich!
Achtung: Manche Hausbanken bieten „Paketrabatte“, wenn Sie mehrere Produkte haben. Aber: Diese sind oft nicht so gut wie die Ersparnis durch einen günstigen Online-Kredit!
Vergleichen Sie jetzt Hausbank und Online-Angebote – kostenlos und schufaneutral!
Jetzt Kredite vergleichenFür 70–80 % der Kreditnehmer ist der Online-Kredit die bessere Wahl: Niedrigere Zinsen, schnellere Abwicklung, mehr Flexibilität, transparente Konditionen. Bei standardisierten Ratenkrediten, Autokrediten und Umschuldungen sparen Sie fast immer Geld mit Online-Anbietern.
Die Hausbank ist besser bei: Komplexen Finanzierungen (Immobilien, Unternehmensgründung), Sonderfällen (Selbstständige, unregelmäßiges Einkommen), wenn Sie persönliche Beratung unbedingt wollen oder langjähriger Kunde mit guten Verhandlungskarten sind.
Die klügste Strategie: Holen Sie sich Online-Angebote UND sprechen Sie mit Ihrer Hausbank. Vergleichen Sie die Zahlen und entscheiden Sie dann. So bekommen Sie garantiert das beste Angebot – egal ob online oder offline!
1. Online-Angebote einholen: Nutzen Sie Vergleichsportale (Check24, Finanzcheck, Smava) und holen Sie 3–5 Angebote ein. Dauert 10 Minuten, ist schufaneutral.
2. Hausbank-Termin vereinbaren: Gehen Sie mit den besten Online-Angeboten zu Ihrer Hausbank und verhandeln Sie.
3. Vergleichen und entscheiden: Legen Sie alle Angebote nebeneinander. Achten Sie auf Effektivzins, Flexibilität und Gesamtkosten.
4. Abschließen: Wählen Sie das beste Angebot und schließen Sie ab. Bei Online-Krediten geht das in 15 Minuten von zuhause aus!
Die Zeiten, in denen man automatisch zur Hausbank ging, sind vorbei. Online-Kredite sind sicher, seriös und meist deutlich günstiger. Nutzen Sie die Möglichkeiten der digitalen Welt, sparen Sie tausende Euro und entscheiden Sie selbstbestimmt, welche Option für Sie am besten passt. Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in unseren Ratgebern zum richtigen Kreditvergleich und zur Schufa-Verbesserung.